Mit dem „eigenen Flieger“ beim CL-Finale in Madrid
22.05.2010 RückblickeEs war ein Erlebnis der ganz besonderen Art. Mit dem bayer. Fernsehen und Moderatoren des Rundfunks starteten wir am zurückliegenden Samstag mit unseren Bussen von Nabburg aus zum Flughafen nach Nürnberg und flogen von dort mit 214 Fans aus ganz Deutschland zum CL-Finale nach Madrid. Die „Mission Madrid" war ein großer Erfolg und einmalig in der Vereinsgeschichte.
Bereits um 11.30 Uhr waren die gut gelaunten Fans an der Nordgauhalle eingetroffen und wurden bereits von wartenden Journalisten und einem Team des Bayer. Fernsehens und des Rundfunks empfangen. Nach zahlreichen Interviews und Filmaufnahmen begleitete uns das Kamerateam über Amberg nach Nürnberg und nahm bereits die Stimmung, die im Bus herrschte, mit auf. Am Flughafen warteten bereits viele unserer Fans und nach dem Einchecken trafen wir uns alle am Abflug-Gate. Dort erhielt jeder Teilnehmer ein besonderes, auf seinen Namen ausgestelltes Couvert mit vielen Informationen und Anleitungen. Vom Stadion- Busbelegungs- und Hotelbelegungsplan bis zum kleinen Fremdenführer, Stadtplan, einem Grußwort, der Eintrittskarte, einer U-Bahnkarte und den U-Bahnplan von Madrid war an alles gedacht, um bestens ausgerüstet die Flugreise antreten zu können.
Gg. 16 Uhr startete dann unser Airbus A 321-200 und hoch in den Lüften wurden wir mit warmen Essen und Getränken bestens versorgt. Nachdem alle gestärkt waren konnte Reiseleiter und Präsident Bernd Hofmann über die Bordanlage zu allen Fans reden, sie noch einmal herzlich begrüßen und auf einige Details, Verhaltsregeln und Gemeinsamkeiten hinweisen. Die Aussage: Nur wenn Disziplin, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit gegenseitige Rücksicht und der Umgang mit Alkohol seinen geordneten Rahmen einhalten, wird es sicher eine wunderschöne Reise." fand allgemeine Zustimmung und Anerkennung
In Madrid angekommen verbrachten uns die 4 Reisebusse nach Toledo in die beiden 4*-Hotels Eurostars und Beatriz. Nach dem Einchecken und dem Abendessen gab es noch einen geselligen „Absacker" an den Hotelbars. Es liegen keine schriftlichen Aufzeichnungen vor, dass jemand die Nacht länger durchgemacht hat.
Am Samstagvormittag fuhren wir nach Madrid und erlebten eine 3-stündige Stadtführung mit Rundfahrt zu den interessantesten kulturellen Bereichen. Von der Stierkampfarena bis zum Königspalast sahen wir beeindruckende Gebäudlichkeiten. Danach tauchten wir einige Stunden in die Fanmeile ein und feierten bei strahlendem Sonneschein und über 30 Grad mit vielen Bayernfans.
Nach dem Abendessen zog es dann alle zum Estadio Santiago Bernabeu, dem eigentlichen Grund unseres Besuches. Im Stadion herrschte bereits fröhliche Stimmung, die schnell ansteckte. Eine beeindruckende Choreographie kurz vor Spielbeginn läutete das mit Spannung erwartete CL-Spiel zwischen unseren Bayern und Inter Mailand ein.
Vor 74.954 Zuschauern im ausverkauften Madrider Bernabeu-Stadion war Diego Milito der Mann des Abends. Der Torjäger von Inter Mailand schoss seine Mannschaft mit zwei Toren (35./70.) fast im Alleingang zum Champions-League-Sieg. Unsere Bayern waren zwar über weite Strecken der Partie die bestimmende Mannschaft, konnten diesmal aber ihre Chancen nicht in Tore ummünzen
Es hat nicht sollen sein. Inter Mailand hat den Triple-Traum des FC Bayern platzen lassen. Im Endspiel der Champions League unterlag der deutsche dem italienischen Double-Gewinner mit 0:2 (0:1) und hat es damit verpasst, sich neun Jahre nach dem Triumph von Mailand erneut die Krone in der Königsklasse aufzusetzen.
Natürlich will man gewinnen, wenn man im Endsiel steht. Nach dem Schlusspfiff gab es aber stehende Ovationen für unsere Mannschaft, die in dieser Saison Unglaubliches erreicht hat. Niemand hätte ihr nach dem holprigen Start so eine Leistung zugetraut, und niemand hatte diese Traumsaison voraus geahnt, der nur noch das „Tüpfelchen" fehlte.
Darum waren wir auch nicht enttäuscht und die Anerkennung für den Gegner war gewiss.
Nach der Siegerehrung kehrten wir zu den Bussen zurück und fuhren wieder nach Toledo. Die Hotelbars erlebten uns dann in geselliger Runde und schon mit der Aussicht auf kommende Jahre.
Der Sonntag war dann wieder kulturell belegt. Nach dem Frühstück und dem Auschecken fuhren uns die Busse zum historischen Kern von Toledo. Eine 3-stündige Führung durch die Altstadt, die von der UNESCO als Weltkulturerbe geschützt und ein Paradies aus Gassen und historischen Gebäuden ist, hinterließ viele tolle Eindrücke.
Nach einem kräftigen Mittagessen ging es dann wieder nach Madrid. Vorher musste noch ein Besuch bei der Polizei sein, da man tags zuvor vier Fans die Dokumente und Brieftaschen entwendet hatte.
Erstes Ziel war das Museum der Madrider Fußballer in Bernabeu mit den vielen Pokalen und Erfolgen. Zum Schluss nahmen wir alle für ein Erinnerungsphoto auf der Haupttribüne Platz und erinnerten uns kurz an das gespielte Finale. Es ging schon auf 18.45 Uhr zu, als wir noch zu einem kleinen Höhepunkt kamen, den gemeinsamen Besuch des Parque del Retiro. Dieser größte Park Madrids war gerade richtig, einen geselligen Abschluss bei 28 Grad zu erleben und noch einmal alles Revue passieren zu lassen.
Kurz vor 22 Uhr waren alle wieder pünktlich bei den Bussen und langsam sagte man „adios Madrid". Die Shuttlebusse brachten alle 214 Fans wieder zum Einchecken zum Flughafen. und 90 Minuten nach Mitternacht hob unsere Maschine am Terminal 1 ab in Richtung Nürnberg.
Noch ein letztes Mal sprach Reiseleiter und Präsident Bernd Hofmann zu den Fans und bedankte sich recht herzlich bei allen, die diszipliniert, pünktlich und zuverlässig all die drei Tage miterlebt haben. Es hat Spaß gemacht, diesen „eigenen Flieger" nach Madrid zu organisieren, der als weiteres Highlight in die Vereinsgeschichte eingeht.
Um 03.30 Uhr landete man gestärkt und vielen Eindrücken fast erschlagen auf dem Flughafen Nürnberg, und die wartenden Shuttlebusse brachten alle wieder sicher nach Hause.
Ein herzliches Dankeschön gilt den vielen Helfern der Vorstandschaft mit Robert Fröhler, Günter Wicha und Simon Burkhard und den fleißigen Helfern Tobias Pelzer, Christian Zitzl, Tobias Brandl, der Fam. Unglaub und vielen mehr, die immer helfend zur Seite standen.
Wer uns kennt, der weiß, dass wir schon wieder in die Zukunft planen. Egal, wann uns die Bayern wieder überraschen - wir sind dabei.