Die Meisterschale in Berlin abgeholt
08.05.2010 RückblickeWir wussten es eigentlich schon vor der Abreise und waren daher bei bester Laune, als wir am zurückliegenden Samstag mit 55 begeisterten Bayernfans in die Bundeshauptstadt Berlin fuhren, um nach dem letzten BL-Spieltag unserer Bayern bei Hertha die Meisterschale mit nach Hause zu nehmen. Schalke hat es wieder nicht geschafft, kann aber trotzdem stolz sein, sich Vizemeister zu nennen.
Mit diesem Glücksgefühl im „Koffer“ starteten wir frühmorgens um 7 Uhr an den bekannten Haltestellen ab Schwandorf. Mit Tom und Bernhard hatten wir zwei zuverlässige Busfahrer an Bord, die zügig den ersten Teilabschnitt zurücklegten. Nach der traditionellen Kaffee- und Kuchenpause war auch der letzte hellwach und konnte nach der Weiterfahrt bereits die ersten Jubelgesänge auf der neuen Musikanlage erleben. Wenn der Tom seinen Subwoofer einschaltet, fiebriert schon mal der ganze Bus. Gesellig ging es weiter gen Norden und bei den Schnitzelsemmeln, die zu Mittag gereicht wurden, konnte jeder richtig satt werden.
Pünktlich nach Vorgabe erreichten wir um 13.30 Uhr Berlin und die Fans zogen stimmgewaltig ins Stadion ein. Wer dabei war, kann nur noch schwärmen und die Stimmung war von Anfang bis Ende phantastisch. Wenn 40000 Fans ab der 2. Halbzeit ununterbrochen singen:
„Deutscher Fußballmeister – Deutscher Fußballmeister – Deutscher Fußballmeister FCB, muss man einfach mitsingen und in die Feierlaune einstimmen.
Mit einem 3:1 (1:0)-Sieg bei Hertha BSC Berlin hat sich der FC Bayern aus dieser Bundesliga-Saison verabschiedet und nach dem Schlusspfiff unter feucht-fröhlichem Jubel die Meisterschale in Empfang genommen. Unsere Bayern, die zum 22. Mal den Titel holten, beenden die Saison mit fünf Punkten Vorsprung auf den FC Schalke (0:0 in Mainz), können sich zudem über den besten Sturm (72 Tore) sowie die beste Abwehr (31, wie Schalke) der Liga freuen.
75.420 Zuschauer im ausverkauften Olympiastadion, darunter Inter Mailands Trainer José Mourinho, sahen ein Spiel, in dem es für beide Teams um nichts mehr ging. Dem FCB war die Meisterschaft praktisch nicht mehr zu nehmen, die Hertha stand bereits als Absteiger fest. Ivica Olic (20.) schoss die Münchner in der ersten Halbzeit in Führung, im zweiten Durchgang glich zunächst Adrian Ramos aus (59.), ehe Arjen Robben mit seinen Saisontoren 15 und 16 (74./87.) den letzten Dreier der Saison perfekt machte.
Nach dem Schlusspfiff geschah etwas, womit eigentlich nicht zu rechnen war. Fast alle Hertha-Fans blieben auf den Plätzen und nahmen unter Beifall an der Gratulationskur und Übergabe der Schale zur Deutschen Meisterschaft teil. Respekt liebe Hertha Fans – das verdient vollste Anerkennung.
Danach gab es kein Halten mehr und die Weißbierduschen, denen sich selbst der Trainer nicht entziehen konnte, nahmen kein Ende. Natürlich kam die Mannschaft zu uns in die Kurve und zeigte voller Stolz immer wieder die Schale. Fast eine halbe Stunde wurde gefeiert, gesungen, getanzt und manche Stimmbänder stark strapaziert.
Dann hieß es Abschied nehmen aus Berlin und der Maurice ließ die Schale nicht mehr los.
Wir waren bereits wieder stimmungsvoll eine Stunde auf der Heimfahrt, als wir uns nochmals bei einer kräftigen Brotzeit stärkten. Natürlich war es phantastisch, dass wir die gesamte Sportschau mitverfolgen und unseren Meister noch einmal bei seinen Feierlichkeiten erleben durften.
Kurz nach Mitternacht waren wir wieder zu Hause und viele freuen sich schon auf kommenden Samstag, wenn wir wieder nach Berlin fahren und vielleicht auch den Pokal mitbringen.