Bayern verliert in Paris und Carlo Ancelotti muss gehen
29.09.2017 RückblickeAm 26. September 2017, gegen 1 Uhr, starteten 42 Fans zu unserer 3-tägigen Bustour mit der Firma Vogl Richtung Paris zum CL-Kracher in der Gruppenphase.
Unser Präsident hatte das Unmögliche wieder geschafft und für jeden Fan ein Ticket gesichert. Mindestens genauso anstrengend war das Vorbereiten der tollen Verpflegung durch unsere liebe Vroni. Unsere Catering-Paula hatte an alles gedacht und sogar für die Rückreise im Hotelzimmer den Kaffee gekocht und die Würste erwärmt. Hier möchte ich mich im Namen aller Teilnehmer nochmals herzlichst bedanken!
Unsere deutschsprachige Reiseleiterin Elke Caumartin hatte uns nach einer ca. 12 h Anreise in Paris erwartet und uns bei einer 3-stündigen Stadtrundfahrt die ersten Eindrücke vermittelt. Sehenswert war hier natürlich Sacre-Coeur de Momatre und das dortige Malerviertel. Anschließend fuhren wir zu unserem 3* Timhotel Berthier Paris. Nach einem sehr guten Abendessen starteten wir mit dem Bus Richtung Eifelturm mit anschließender Lichter-Bootsfahrt auf der Seine. Um die Lenk- und Ruhezeiten unserer 2 Busfahrer einzuhalten, ging es mit der Metro zurück. Einige besuchten anschließend noch eine Bar bzw. das Hard Rock Cafe.
Nach dem Frühstück begann die Tagestour durch Paris um die wichtigsten und interessantesten Sehenswürdigkeiten zu bestaunen - Notre-Dame, Louvre, Eifelturm mit Champ de Mars, Place de la Concorde, Arc de Triomphe, Centre George Pompidou, Invalidendom, Trocadèro u.v.m.
Das Abendessen nahmen wir um 17 Uhr ein, damit wir rechtzeitig das Stadion Park des Princes ansteuern konnten. Eigentlich war eine Anfahrt nach 16 Uhr zum Stadion nicht mehr möglich, da das Stadion weiträumig für die Gästefans gesperrt wurde. Dank unserer Elke konnten wir sogar gegen 19 Uhr noch den Busparkplatz direkt vor dem Stadion anfahren. Die Spannung stieg und wir freuten uns auf das Spiel.
Nach dem Spiel ging es zurück ins Hotel oder in eine Kneipe, wobei über das Spiel und den Trainer bereits viel diskutiert wurde.
Am 3. Tag ging es dann leider schon wieder zurück. Gegen 10 Uhr fuhren wir in Paris los, nach 3 längeren Verpflegungspausen erreichten wir gegen 23 Uhr die Heimat.
Gegen Mittag brodelte es schon aus der Gerüchteküche…Ancelotti gefeuert! … Bayern trennt sich von ihrem Trainer… am Nachmittag kam die Pressemeldung des FC Bayern: FC Bayern trennt sich von Carlo Ancelotti.
Die schöne Reise in die Stadt der Liebe bleibt uns für immer in Erinnerung; Wir hatten sehr viele schöne Eindrücke, perfektes Wetter, gute Verpflegung, eine tolle Stimmung und wir waren live dabei, beim letzten Spiel des Trainers Ancelotti.
Euer Konrad Baumenn
Kurzer Spielbericht:
Carlo Ancelotti hat viel versucht - und ganz viel verloren. Der Bayern-Coach ließ beim Champions-League-Gastspiel in Paris vier Stars draußen - und die Münchener kassierten eine derbe Packung.
Arjen Robben, Franck Ribéry und Mats Hummels saßen völlig überraschend beim Anpfiff gegen Paris St. Germain auf der Bank, Jerome Boateng war zwar mitgereist, fand sich aber nicht mal im 18er-Kader wieder. Das bittere Resultat aus Sicht der Münchener: Die große Rotation führte am Mittwoch (27.09.2017) zu einer deutlichen und verdienten 0:3 (0:2-)Pleite im Pariser Prinzenpark.
"Balance hat gefehlt"
"Entscheidend war, dass wir schon nach einer Minuten hinten gelegen haben", analysierte Ancelotti die Niederlage. "Wir hatten eine gute Kontrolle, viel Ballbesitz. Aber wir waren nicht gefährlich genug. Uns hat die Balance gefehlt. Ich denke nicht, dass die Aufstellung zu riskant war. Für mich war es die beste Aufstellung. Letztlich werde ich dafür kritisiert, aber das ist okay."
Niklas Süle, der in die Startelf rotiert war, haderte: "Wir hatten nur gestandene Spieler auf dem Platz, mit teilweise mehr als 50 Spielen in der Champions League. Wir dürfen nicht so früh das Gegentor bekommen. Das war fatal." Auch Joshua Kimmich hob auf den Schock nach 90 Sekunden ab: "Das darf nicht passieren. Wir müssen uns auf jeden Fall etwas einfallen lassen." Arjen Robben, der immerhin noch als Joker auf den Platz durfte, biss sich auf die Lippen: "Jedes Wort, dass ich über die Aufstellung sage, ist ein Wort zu viel. 0:3 dürfen wir nicht verlieren, das sind wir nicht gewohnt, das ist nicht der FC Bayern."
Ganz frühes Gegentor
Die Mitte wollte Ancelotti mit seiner gegenüber dem 2:2 gegen Wolfsburg gleich auf sechs Positionen veränderten Startelf dicht machen. Doch dieser Plan war schon in der zweiten Minute pulverisiert: Neymar spazierte durch die Bayern-Deckung, passte quer zu seinem Kumpel Dani Alves, der den Ball unter dem herausstürzenden Sven Ulreich hindurch ins Tor drosch.
Danach versuchten die Bayern viel, hatten fast zwei Drittel Ballbesitz und zwischendurch auch mal ein Eckball-Verhältnis von 15:1. Aber es war viel Aktionismus dabei - und die Tore machte weiter Paris St. Germain.
Doppel-Gala von Mbappé
Viel zu passiv agierte die auf drei Positionen neu formierte Münchener Viererkette nach einer halben Stunde, als Jung-Star Kylian Mbappé durch das Mittelfeld dribbelte - seinen Querpass schlenzte Edinson Cavani aus 18 Metern sehenswert - aber keineswegs unhaltbar - unter die Latte.
Das Bild blieb gleich, auch nachdem Ancelotti in der Halbzeit seine Aufstellung korrigierte und mit Kingsley Coman und Sebastian Rudy zwei neue Kräfte brachte. Ribéry musste sich von draußen mit versteinerter Miene ansehen, wie sein Landsmann Mbappé zur nächsten Gala-Vorstellung ansetzte: In der 63. Minute versetzte er David Alaba mit einer überragenden Einzelleistung fast in ein Schleudertrauma, die Vorarbeit nutzte dann Neymar per Abstauber zum 3:0.